Hellos & Goodbyes – Wenn jeder Anfang auch ein Abschied ist

Leben

1. Die vielen ersten und letzten Male

Dieses Mal möchte ich etwas ganz Persönliches teilen – ein Thema, das mich immer wieder einholt und das ich für mich selbst noch nicht ganz gelöst habe. Vielleicht kennst du es auch? Es geht um die unzähligen ersten und letzten Male, die sich im Mamaleben aneinanderreihen.

Neulich habe ich bemerkt, dass ich mein Baby schon seit einigen Tagen nicht mehr in der Trage hatte. Sie fühlt sich darin nicht mehr so wohl, schläft inzwischen besser im Wagen – und wird natürlich auch immer schwerer. Und plötzlich schoss mir der Gedanke durch den Kopf: War es vielleicht das letzte Mal, dass ich sie so nah bei mir getragen habe?

Ich habe die letzten Tage im Kopf zurückgespult, als müsste ich dieses „letzte Mal“ bewusst festhalten, um damit abschließen zu können. Aber wie oft verpassen wir genau diese letzten Male, weil wir sie im Moment gar nicht erkennen? So viele Abschiede, die mitten in einer Zeit stattfinden, die doch eigentlich voller Lernen und Neubeginnen ist.

2. Abschiede beginnen schon mit der Geburt

Und eigentlich fängt alles noch viel früher an.

Während der Schwangerschaft lebst du voller Vorfreude auf die Geburt hin. Du wächst, dein Kind wächst – und du kannst es kaum erwarten. Und dann trifft dich plötzlich der Gedanke: Die Geburt ist auch ein Abschied. Ein Abschied von deiner Schwangerschaft. Und das kann eine tiefe Traurigkeit auslösen.

Ich erinnere mich noch, wie ich im Wochenbett den unbeschreiblichen Duft am Köpfchen meiner Tochter eingesogen habe. Ich wollte ihn für immer festhalten. Doch eines Tages war er einfach verschwunden. Ihre Haare riechen immer noch wunderbar – aber eben nicht mehr nach Neugeborenem.

3. Stolz und Traurigkeit – Gefühle im Doppelpack

Die ersten wackeligen Schritte. Das erste stolze „Mama“. Der erste Kita-Tag mit dem kleinen Rucksack.
Du bist so unendlich stolz – stolzer, als du es je auf dich selbst wärst. Und gleichzeitig schmerzt es, weil damit wieder ein Lebensabschnitt zu Ende geht. Weil Momente verschwinden, die nie zurückkehren.

Diese Gefühle sind so kontrastreich – und doch liegen sie ganz nah beieinander. Als Mütter haben wir die Aufgabe, sie zu halten, zu verarbeiten und auszubalancieren.

4. Die unsichtbaren Muttertränen

Wir möchten unseren Kindern ein sicherer Hafen sein. Wir wollen sie stärken, nicht festhalten. Ihnen Vertrauen schenken, nicht Angst.

Und trotzdem gibt es diese Muttertränen, die niemand sieht. Die wir hinter einem Lächeln verstecken. Die kommen, wenn unsere Kinder die Tür hinter sich schließen.

Schäme dich nicht für diese Tränen. Sie sind wertvoll. Sie zeigen, dass du spürst, wie groß diese Aufgabe ist: ein neues Leben zu begleiten – und gleichzeitig zu akzeptieren, dass es sich von der ersten Sekunde an Schritt für Schritt von uns entfernt.

Das auszuhalten, ohne zu klammern, ist eine Heldentat.

Und weißt du was? Manchmal kommen unsere kleinen Großen auch zurück.
Ganz nah, ganz zart, wie früher – egal, wie alt sie sind.

5. Fazit: Was Hellos & Goodbyes uns lehren

Das Leben mit Kindern besteht aus unzähligen Hellos & Goodbyes. Aus Neubeginnen und Abschieden, die uns immer wieder fordern, aber auch wachsen lassen.

Vielleicht ist es genau das, was das Muttersein so kostbar macht: Dieses tiefe, widersprüchliche Gefühl, gleichzeitig loszulassen und festzuhalten – und in all den ersten und letzten Malen die Liebe zu spüren, die bleibt.

Und falls dich diese Gedanken auch bewegen und du dir einen Raum wünschst, in dem du deine Gefühle sortieren, annehmen und stärken darfst: Genau dafür bin ich als Coach da.

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